Hochbegabte Kinder testen lassen?
Was bringt Dir eine Intelligenztestung Deines Kindes?
In welchen Fällen ist diese angebracht?
Diese Fragen erreichen mich immer wieder, denn Eltern machen sich darüber häufig Gedanken. Meine Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Eltern einfach nur so und ohne konkrete Frage einen Psychologen oder Psychologin aufsuchen.
Viele Eltern sind verunsichert, weil ihr Kind:
- In vielen Situationen mit extremen Emotionen reagiert,
- Ein sehr forderndes Verhalten an den Tag legt,
- Das Kind im Elternhaus, und/oder Schule extrem aneckt,
- Es sich immer mehr zurückzieht, isoliert, ständig Kopf- oder Bauchschmerzen hat
Du auch?
Ist es Dir wichtig, hier eine genaue Intelligenzzahl in der Hand zu halten?
Zunächst einmal, kann ein adäquater Intelligenztest aufzeigen, woher die oben genannten Auffälligkeiten kommen. Er liefert Erklärungen, ob das Verhalten Deines Kindes durch eine mögliche Unterforderung entstanden sind oder ob es andere Ursachen dafür gibt.
Somit kannst Du genau erkennen, wo Dein Kind kognitiv steht. In der Folge davon, können geeignete Forder- und Fördermaßnahmen, wie z.b. früheres einschulen oder eine Klasse überspringen, in die Wege geleitet werden.
Durch eine adäquate Testung erhälst Du auch ein Gutachten, das Du bei Bedarf den ErzieherInnen oder Lehrerinnen in die Hand geben kannst. Oft dient es auch als Türöffner für spezielle Förderprogramme wie z.b. Freizeitkurse für hochbegabte Kinder.
Eine Intelligenztestung ist auch angebracht, wenn Ihr Euch als Eltern uneinig darüber sind, ob das Verhalten Eures Kindes durch Unterforderung oder mangelnde erzieherische Konsequenz resultiert. Denn, Dein Kind bekommt diese Unstimmigkeiten zwischen Euch als Eltern mit. Die Folge davon ist bei manchen Kindern, dass sie versuchen, es der einen oder der anderen Seite „recht zu machen“. Somit wird es zum Spielball zwischen Euch und versucht, Euren, meist im Untergrund schwelenden Konflikt, auszugleichen.
Hochbegabte Kinder testen lassen? Ist dir der IQ-Wert Deines Kindes wichtig?
Sollte einer der oben genannten Punkte zutreffen, dann ist die Auswahl eines geeigneten Psychologen zur Intelligenztestung wichtig.
Manchen Eltern möchten den genauen Intelligenzquotienten ihres Kindes nicht wissen oder das Kind ist noch zu jung, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Diesen Eltern helfe ich, als externer Fachperson mit viel Erfahrung in diesem Bereich, die kognitiven Fähigkeiten ihres Kindes einzuschätzen und demnach, die geeigneten Veränderung im Familienleben oder Fö(o)rdermöglichkeiten zu finden.
Meine eigenen Kinder, geboren 2000 und 2003, haben nie eine Intelligenzdiagnostik durchlaufen. Uns Eltern war der Wert nie wichtig. Das schulische Umfeld, das emotionale Empfinden und die soziale Umgebung hatten schon immer gepasst. Daher gab es für uns nie die Veranlassung, den genauen IQ-Wert zu bestimmen.
Wenn Du also wissen möchtest,
- wo Dein Kind kognitiv steht,
- ob die Auffälligkeiten Deines Kindes durch Unterforderung entstehen,
- wie Du DeinKind bei seinen extremen Emotionen begleiten kannst,
- wie Du Dein Familienleben entspannen kannst,
- warum Dein Kind eine gefühlte Ewigkeit für die Hausaufgaben benötigt,
- wie Dein Kind, durch eine veränderte Kommunikation, den Widerstand aufgibt und kooperiert,
- welche adäquaten Fo(ö)rdermöglichkeiten es gibt.
Auffälligkeiten , Merkmale und Besonderheiten hochbegabter Kinder
dann lass uns darüber sprechen.
Ich freue mich auf Dich und Deine individuellen familiären Herausforderungen
Daniela
Woher weißt du dann, ob Dein(e) Kind(er) wirklich hochbegabt ist/sind, wenn Deine Kinder nie getestet wurden?
Liebe Mathilda
Zu wissen, ob unsere Kids die “magische Zahl” des IQ-Wertes von 130 knacken, war uns nie wichtig. Sie sind clever und zeigen einige Begleiterscheinungen der HB auf (Perfektionismus, Sensibilität, Gerechtigkeitsempfinden, Autonomiestreben…)
Für uns stand immer die Frage im Raum, was verändert sich dadurch, dass wir die “genaue” Zahl wissen? Wir haben sie immer so genommen, wie sie sind – und das tun wir auch noch heute (denn sie sind mittlerweile erwachsen)
Alles Liebe
Daniela
Hallo Daniela, vielen Dank für deine immer richtigen Ratschläge für ein besseres Familien Leben. Meine Tochter war schon in der Kita auffällig und in der 1.3.und jetzt 6.Klasse am Gymnasium wurde sie getestet. Das entscheiden die Psychologen, denn die stellen damit eine Diagnose und die leider oft völlig lustlosen Lehrer geben ohne Empfehlung vom Psychologen keine Zusatzaufgaben. Meine Tochter hat einen IQ von 136. Seit der 5.Klasse geht sie auf ein Gymnasium und langweilt sich selbst dort zu Tode. Unsere Psychologin empfiehlt eine Schule nur für Hochbegabte. Leider gibt es das hier nicht. Kein Kind und kein Lehrer versteht sie. Sie schlittert gerade in eine Depression weil sie keine Freunde findet und immer der Außenseiter ist. Ich leide extrem mit ihr mit. Sie weint viel… fühlt sich einsam… Hochbegabung ist kein Segen sondern eher das Gegenteil.
LG
Liebe Claudia
Das gefühlte “Anderssein” und sich nirgends dazugehörend fühlen – das braucht dringend Unterstützung. Deine Tochter muss erfahren, da gibt es noch andere, die so sind wie ich. Schau mal bei der DghK in Deiner Nähe oder bei Mensa – damit Deine Tochter Freunde auf ihrem Niveau finden kann.
Ich wünsche Euch alles Liebe
Daniela
Wenn du deine Kinder nicht mittels Diagnostik auf Hochbegabung testen hast lassen, kannst du nicht von Hochbegabung sprechen.
Dann spricht man von VER’UTUNG oder WUNSCHDENKEN.
Nur weil Kinder schlau, wissbegierig sind und ihnen langweilig ist, ist man nicht gleich hochbegabt.
Wenn du dich als Elternteil für deine Kinder interessierst (und das nehme ich von den Beschreibungen deiner Beiträgen an) ist es nicht verwunderlich, dass deine Kinder Spiele mit höherer Altersempfehlung interessanter finden.
WILLST DU WIRKLICH WISSEN, OB DU ELTERN VON HICHBEGABTEN TIPPS GEBEN KANNST, WEIL DU HOCHBEGABTE KINDER HAST?
Lass deine Kinder testen sonst kannst du « nur » von schlauen, wissbegierigen, tollen Kindern sprechen, die Eltern haben, die sie lieben und in ihrer Entwicklung optimal fördern.
So läufst du Gefahr vielen Eltern einen Floh ins Ohr zu setzen, dass ihr Kind hochbegabt sei, weil sie ähnliches erleben wie du beschreibst.
Das kann auch ganz schnell unangenehm für diese Kinder werden. Stell dir vor deine Eltern denken, du wärst hochbegabt, erwarten insgeheim solche Leistungen von dir, die du als wissbegieriges, aber « normal begabtes » Kind nicht erfüllen kannst…. 🤷♀️
Hallo Sabine
Ich spreche in diesem Blogartikel nicht davon, dass meine Kids HB sind.
In den letzten Jahren habe ich soooo viele Eltern begleitet und beraten – die super tolle Veränderungen dadurch in ihren Familien bewirken können. Wichtig ist, dass Eltern ihre Haltung und Kommunikation überdenken/verändern und sich in die Welt ihrer Kinder eindenken.
Meine absolute Stärke ist meine pädagogische Grundhaltung – mein Ursprungsberuf ist Erzieherin mit einigen Fortbildungen und längeren Weiterbildungen – und die Rückmeldungen “meiner” Beratungsfamilien zeigen, dass es unheimlich wichitg ist, Sichtweisen zu verändern, damit ein entspannteres Familienleben entstehen kann.
Dir alles Liebe
Daniela
Hallo ihr Lieben,
Hier mal eine etwas andere Erfahrung von mir. Die ganze Geschichte ist zu lang aber ich persönlich mag das Schubladendenken nicht. Und bin davon überzeugt, dass auch Kinder die den Wert von 130 nicht ganz knacken unterfordert sein können und da Danielas Tips das Familienleben um einiges verbessern können. Ich bestand bei meinem Sohn auf eine vorzeitige Einschulung weil er den Kita hasste und sichtlich unterfordert war. Auch zu Hause hatten wir Probleme mit extremen Wutanfällen die unseren Alltag nicht gerade einfacher machten. Bei der Schuleingangsutersuchung wurde mir erst nicht alzugroße Hoffnung gemacht weil er noch viel zu jung sei. Aber nach der Untersuchung gab der Arzt mir das ok und einen Flyer der Hochbegabtenförderung mit. Die Dame dort fragte mich ob es in der Familie liegt. Ich wurde damals in der Schule getestet und hatte einen IQ von 140. Die Testung brachte mir allerdings nichts. Ich bin typischer underachiever. Mein Mann wurde nie getestet nahm allerdings in seiner Heimat an Landesweiten Mathewettbewerben teil. Deshalb sei es sehr wahrscheinlich meine Tochter wäre auch hochbegabt. Aus Neugierde ließ ich meinen Sohn nochmal einen Test zu Hause machen, wo wieder fast das gleiche Ergebnis bei raus kam. Dann war meine Tochter dran. Das Ergebnis klickte ich schnell weg damit sie es nicht sehen konnte. Ich meine es war 86 ,deutlich unterbegabt oder soetwas. Sie fragte mich mehrmals warum sie es nicht sehen darf und fragte mich Mama bin ich dumm oder was. Ich log und meinte es wäre fast so gut wie das ihres kleinen Bruders gewesen. Ich bereuhe meine Neugierde bis heute und bin fest davon überzeugt das der IQ nur eine Zahl ist Wir reden zu Hause nicht über die Hochbegabung meines Sohnes. Er ist nichts Besonderes oder besser als meine Tochter. Jeder hat seine Stärken und er ist halt ein kleiner Logiker und Zahlenjonglieur. Meine Tochter hat eine tolle Phantasie und kann wunderschön zeichnen. Sie hatte es auch geschafft eine Gymnasialempfehlung zubekommen und macht sich da recht gut. Mein Sohn langweilt sich noch immer in der Schule obwohl er vorzeitig eingeschult wurde und Mathe der 3. statt 2. Klasse macht aber er hat endlich Freunde und ist glücklich. Wem muss man etwas mit dem IQ Ergebnis beweisen frag ich mich? Viele Gymnasien bieten auch Forderprogramme für nicht getestete Schüler an. Wichtig ist das man sein Kind versteht und offen mit den Lehrern spricht.
Hallo Daniela,
vielen Dank für den Artikel. Ich persönlich finde es ehrlich gesagt gut deine Geschichte zu lesen, gerade auch ohne Testung. Die Tests messen eben das was sie messen sollen und das kann ja auch für viele Menschen oder Situationen wichtig und hilfreich sein. Die Kritik im vorherigen Kommentar kann ich nicht nachvollziehen, man kann auf deiner Seite deine Qualifikation ja leicht nachlesen. Für mich zählt vor allem, dass es dem Kind und uns als Familie gut geht. Solange es nicht für irgendwelche pädagogischen Einrichtungen oder ähnliches zwingend nötig ist, werden wir auch keine Testung vornehmen lassen
Hallo, unsere Tochter (11) zeigt viele Merkmale einer HB, ist aber nicht getestet. Wir haben uns von Daniela beraten lassen, als ein Klassensprung im Raum stand. Leider konnten wir während Corona keine Testung bekommen und fanden nirgendwo eine neutrale Beratung.
Ich würde aus heutiger Sicht sagen, dass eine Testung besser gewesen wäre. Wenn man neu im Thema ist hat man keinen Überblick, wo einem Stolpersteine begegnen, die man nur mit einem Test überwinden kann. Hier im ländlichen Gebiet gibt es kaum qualitative Förderangebote ohne Test als Voraussetzungen. Die Schulwahl ist begrenzt, es gibt keine Möglichkeit ein Gymnasium mit Schwerpunkt auszusuchen oder gar mit HB-Zweig. D.h. Man muss im bestehenden Gefüge das Beste draus machen. Ein Test wäre für unsere Tochter ein Türöffner. Hat man Lehrkräfte, die dem Kind aufgrund der guten Leistungen und des Geschlechts (!) nur Fleiß und eine Eislaufmutti unterstellen kommt man auch nicht weiter.
Zum Zeitpunkt des Sprungs hätte sie einen Test gut mitgemacht, sozusagen als „Formalität“. Jetzt ist sie älter und der Test wäre eine Beurteilung ihres Könnens oder gar ihrer Person.
Ergänzung: Daniela lag mit ihrer Beratung richtig, wir alle sind mit dem Sprung glücklich geworden.