Eskalationen am Nachmittag – sobald es nicht nach dem Kopf
Deines Kindes geht
Stell Dir mal folgende Situation vor:
Du liegst ganz entspannt auf der Couch und bist völlig vertieft in Deinen spannenden Krimi. Es ist gerade äußerst spannend, denn die Hauptfigur der Geschichte steht, nach vielen kniffligen Aufgaben, kurz vor der Auflösung des Falles.
Genau in diesem Moment stürmt Dein Mann ins Zimmer und ruft:”Zieh dich an! Wir müssen jetzt zum Baumarkt!” Dein Mann hatte im Vorfeld, über den geplanten Baumarkt Besuch, keine Silbe verloren… Du hattest gedacht, Du könntest dieses spannende Buch heute Nachmittag fertig lesen und endlich erfahren, welches Geheimnis dieser spannenden Geschichte zugrunde liegt…
Was tust Du jetzt?
Wie reagierst Du?
Deine Reaktion auf die Unterbrechung Deiner Lektüre hängt sehr stark von Deinem Temperament, Deiner Beziehung und Deinen Erfahrungen ab. Manche würden kommentarlos das Buch zur Seite legen, um den Baumarkt aufzusuchen. Andere hingegen könnten eine Diskussion über den sofortigen Besuch des Baumarktes heraufbeschwören. Hingegen würde manch einer in die komplette Verweigerung, in den Boykott, gehen.
Genau so verlaufen viele Konfliktsituationen mit hochbegabten und unterforderten Kindern zuhause auch. Du, als Mutter oder Vater, hast über die Abläufe des Nachmittags oder des Wochenendes einen Plan im Kopf. Es muss eingekauft werden, ein Arzttermin wahrgenommen werden, ein Besuch der Oma steht an – und ganz nebenbei muss die Wäsche versorgt werden, die Spülmaschine ist fertig und das Abendessen muss zubereitet werden. Und nun trifft Dein Plan auf die Vorhaben Deines Kindes.
Genauer gesagt:
Deine Absichten prallen ungebremst auf die Ideen Deines Kindes.
Und auch hier sind die Reaktionen Deines Kindes abhängig von seinem Temperament, seinen bisherigen Erfahrungen und Eurer Eltern-Kind-Beziehung.
Gehen wir gedanklich noch mal an den Anfang, an das Beispiel mit dem Baumarkt. Hätte Dich Dein Partner über seine Absicht, den Baumarkt zu besuchen, vorher informiert, wären vermutlich die Diskussionen oder die Verweigerung weniger stark ausgefallen.
Und so ist das auch häufig mit unseren Kindern.
Folgende Ideen können solche konfliktträchtigen Situationen schon im Vorfeld entschärfen:
- Nutze drei bis fünf Minuten Zeit, wenn die Kinder aus Kindergarten oder Schule nach Hause kommen. Frage Deine Kinder: “Was hast du heute vor?”
- Lasse die Kinder an Deinen Plänen teilhaben und erzähle, was Du heute vorhast. Manchmal hilft hierbei auch eine aufgeschriebene To-Do-Liste, auf der notiert wird, was alles erledigt werden muss.
- Visualisiere feste, regelmäßige Termine in einem Wochenplan (Musikunterricht, Judo- Training…). Flexiblere Vorhaben können mit Post-its angepinnt werden oder bei einem laminierten Wochenplan mithilfe eines abwischbaren Stiftes notiert werden.
- Nutzt gemeinsam z.b. den Sonntag, um den Plan für die nächste Woche neu auszurichten und alle Vorhaben neu zu benennen.
Vielleicht hilft Euch dieser Wochenplaner∗, damit künftig alle Familienmitglieder einen Überblick über geplante Aktivitäten erhalten.
Ich bin gespannt, welche Erfahrungen Du mit meinen Anregungen und Tipps machst- schreib mir das gerne in die Kommentare.
Weitere Ideen für eine entspannteres Familienleben mit Deinem hochbegabten und unterforderten Kind erhälst Du auch in meinem kostenfreien 5-Tages-Minikurs. Schon angemeldet?
Daniela Heiser
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