Eltern hochbegabter Kinder kommen häufig an ihre Belastungsgrenze
„Ich will keine Himbeeren im Müsli!“
„Aus der Tasse kann ich keinen Kaba trinken“
„Nie hast du Zeit zum Spielen“
Die Liste mit lapidaren Konfliktherden in Familien mit hochbegabten und unterforderten Kindern lässt sich unendlich weiterführen. Scheinbar kleinste Unzufriedenheiten lassen die Stimmung sofort eskalieren, extreme Emotionen von allen Beteiligten stehen auf der Tagesordnung. Die Folgen davon sind der komplette lautstarke Boykott des Kindes und drohende, strafende, immer lauter werdende Eltern.
Kennst Du das auch von Dir?
Bei vielen Familien mit unterforderten und hochbegabten Kindern spiegeln sich die Resultate der extremen Unterforderung vor allem im Familienleben wider.
Aber nicht nur die Kinder bringen Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit ins Familiensystem.
Auch Eltern, die unzufrieden mit ihren beruflichen Herausforderungen sind, dauerhaft unter ihren Möglichkeiten bleiben müssen, viel lieber eine andere Tätigkeit ausführen würden, bringen diese negativen Gefühle unbewusst in das alltägliche Miteinander.
Bei Familie Müller eskalierten regelmäßig am Frühstückstisch die Konflikte zwischen Mutter und Sohn. Scheinbar nichtige Situationen ließen die Stimmung oft für den ganzen Tag kippen. Gereizte Grundstimmung, dauernde Nörgeleien und Gängeleien, grundlegender Widerstand des Sohnes waren die Folge.
Nachdem sich die Mutter mit ihrer eigenen inneren Unzufriedenheit im Beruf auseinandergesetzt hatte und daraus resultierend, sich nach einer anderen beruflichen Herausforderung umsah, war von allen Seiten eine wahrnehmbare Entspannung im Familienleben zu spüren. Kleine Auslöser führten nicht mehr zwangsläufig zu familiären Eskalationen und viele Konflikte konnten vorher abgefangen werden.
Ist das häufig in Familien mit hochbegabten Kindern zu finden?
In vielen Familien ist zu beobachten, dass sich Eltern zwischen dem Beruf und der Rolle als Mutter oder Vater aufreiben. Neben dem Job, dem Haushalt und der Organisation des Familienlebens findet die Mutter oder der Vater keine Zeit mehr für sich. Diese Familien haben noch eine weitere Herausforderung: Sie versuchen die ständige Langeweile ihrer hochbegabten, im regulären Kindergarten- oder Schulsystem unterforderten Kinder, zu kompensieren.
Wenn Du jedoch als Mutter oder Vater für Dein hochbegabtes und unterfordertes Kind der Fels in der Brandung sein willst, dann musst Du Geduld und Gelassenheit ausstrahlen, Dein inneres Gleichgewicht in Balance halten. Dazu brauchst Du ganz dringend Zeiten zum Luftholen, zum Menschsein, zum “Ich” sein.
Was können Eltern hochbegabter Kinder für ein entspannteres Miteinander tun?
Sei hier ein gutes Vorbild für Deine Kinder und wälze die Verantwortung für ein entspanntes Familienleben nicht auf die Kinder, Kindergarten oder Schule ab.
Den größten Anteil an einem harmonischen Miteinander musst Du als Mutter oder Vater übernehmen, indem Du auf Deine eigenen Bedürfnisse achtest. Eltern, die immer mehr geben als nehmen, deren Energie – Reserven ständig leer sind, reagieren in Konfliktsituationen schneller dünnhäutig und gereizt, Reaktionen sind oft unangemessen, da die eigene Zündschnur oft sehr kurz ist.
- Sorge für Deine eigenen familiären Auszeiten: Beginne mit kürzeren Abständen von zehn bis zwanzig Minuten und steigern diese langsam.
- Suche Dir ein Hobby, etwas das Dir einfach nur Spaß macht und Deine Batterien wieder auflädt: Musizieren, im Chor singen, spazieren gehen, zeichnen, Sport…
- Treffe Dich mit FreundInnen und spreche über Dich und nicht über Deine Kinder.
- Überlege: Was hat mich vor der Geburt meiner Kindern ausgemacht? Für was war ich früher Feuer und Flamme?
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Suchen und Finden Deiner inneren Schätze und Deiner Zufriedenheit, damit sich Dein Familienleben entspannt ❤️
Daniela Heiser
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